CHARISMATISCHE ERNEUERUNG

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50 JAHRE CHARISMATISCHE ERNEUERUNG IN DER KATHOLISCHEN KIRCHE

Jubiläumsfeier mit Papst Franziskus

2017 – für die Christenheit ein Jahr bedeutender Jubiläen. Auch die Charismatische Erneuerung in der Katholischen Kirche (CE) feiert einen runden Geburtstag. Und Papst Franziskus selbst hat die CE’ler zu Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes, aus aller Welt nach Rom eingeladen.

Zugegeben, im Vergleich zu den 500 Jahren Reformation nehmen sich die 50
Jahre der CE zahlenmäßig eher bescheiden aus. Doch weltweit beträgt die Zahl charismatischer Christen in der Katholischen Kirche mittlerweile über 120 Millionen. Die CE steht im Zusammenhang mit dem pfingstlich charismatischen Aufbruch, der heute alle christlichen Kirchen durchzieht. Mehr als 25 Prozent der Christenheit rechnen sich diesem stark wachsenden Aufbruch zu. Die Bewegung ist ein Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes an und in der Kirche, an der Schwelle vom zweiten zum dritten Jahrtausend. Ihre Erneuerung in der Kraft des Geistes Gottes und mithilfe seiner Gaben – das griechische Wort „charisma“ bedeutet so viel wie Geschenk, Gnadengabe – ist das zentrale Anliegen der CE. Und dieses Anliegen findet in zeitgemäßen Formen weltweit große Resonanz. Das zeigt beispielsweise die „Mehr“-Konferenz in Augsburg mit etwa 10.000 Teilnehmern (siehe „Tagesthemen“ vom 8.1.17 und „Tagesschau“ vom 9.1.17).

Die Charismatische Erneuerung, das neue Pfingsten, beginnt auf der persönlichen Ebene: Menschen erfahren, dass Gott sie persönlich kennt und liebt, dass er ihnen Kraft schenkt für die Bewältigung des Alltags. Und Gottes Geist gibt ihnen Fähigkeiten und Gaben, um anderen zu dienen und ihnen die frohe Botschaft zu verkünden.

Damit kann die CE auch als Antwort auf die bedrängenden Krisen der Kirche und der Gesellschaft verstanden werden: Kirchenferne und kirchlich engagierte Menschen erleben die Gegenwart Gottes und das stärkende Miteinander der Gemeinschaft, christliche Werte gewinnen an Bedeutung und werden zu einem tragfähigen Fundament, durch die Berührung des Heiligen Geistes schließlich erfahren Menschen eine positive Veränderung auf ihrem Lebensweg und gewinnen dadurch innere Sicherheit und Freiheit.

Eine solche Berührung mit dem Heiligen Geist erlebte eine Gruppe von amerikanischen Studenten bei Einkehrtagen vom 16.-18. Februar 1967 in Duquesne (Pittsburgh/Pennsylvania). Dieses „Duquesne-Wochenende“ gilt als die Geburtsstunde der Charismatischen Erneuerung in der Katholischen Kirche. Zur Erinnerung daran sind die CE‘ler dieses Jahr am 18. Februar zu einem weltweiten Gebetstag unter dem Motto „Come to me!“ aufgerufen. „Mit großer Vorfreude und Dankbarkeit blicken wir auf das Jubiläum, das wir in diesem Jahr begehen“, sagt Pfr. Josef Fleddermann (Bremen). Er ist Vorsitzender der CE Deutschland, die einen Dankgottesdienst am 11. November im Dom zu Fulda mit Bischof Heinz Josef Algermissen plant.

Natürlich denkt Fleddermann auch an den Höhepunkt des Jubiläumsjahres: die Feierlichkeiten vom 31. Mai bis 4. Juni in Rom. Neben einer Generalaudienz bei Papst Franziskus zu Beginn und einem Gottesdienst mit ihm zum Abschluss auf dem Petersplatz hat der Papst für Samstag, 3. Juni, auf den Circus Maximus eingeladen und eine Überraschung angekündigt. Außerdem sind für diese Tage Eucharistiefeiern, Gebetszeiten, Workshops und Möglichkeiten für Begegnung vorgesehen.